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Überall hörst Du, dass Nachhaltigkeit wichtig ist, um den Planeten zu erhalten, aber Du weißt nicht, wo Du anfangen sollst? Ich gebe Dir gerne eine kurze Einführung in Nachhaltigkeit und anschließend einen schnellen und einfachen Überblick mit leicht umsetzbaren Tipps für Deinen Alltag, mit denen Du schon heute loslegen kannst.
1713 formuliert Hans Carl von Carlowitz erstmals den Grundsatz der „nachhaltigen“ Nutzung von Wald: In einem Wald soll nur so viel Holz gefällt werden, wie der Wald in absehbarer Zeit auf natürliche Weise regenerieren kann.
1987 definiert die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen im sogenannten Brundtland Bericht nachhaltige Entwicklung: „Nachhaltige Entwicklung zielt darauf ab, die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation zu erfüllen, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generationen zu gefährden, deren Bedürfnisse zu erfüllen.”
Auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro im Jahr 1992 wird festgelegt, dass vier Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt und in Balance gehalten werden müssen: Ökologie, Wirtschaftswachstum, Kultur und Gesellschaft.
2015 wird in New York auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet. Darin enthalten sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die bis 2030 erreicht werden sollen.
Es gibt verschiedene Krisen, denen wir uns als Menschheit stellen müssen, dazu zählen unter anderem der drastische Biodiversitätsverlust, der Klimawandel und die wachsende soziale Ungleichheit.
Laut einem Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2019 sind eine Million Pflanzen- und Tierarten vom Aussterben bedroht. Viele meiner Tipps helfen auch, die Biodiversität zu bewahren.
Das International Panel on Climate Change – im Deutschen auch “Weltklimarat“ genannt – gibt in regelmäßigen Abständen Berichte zum Stand des Klimawandels heraus. Darin wird unter anderem auch beschrieben, wie wir Menschen uns an den Klimawandel anpassen können.
Im Weltsozialreport von 2020 zeigen sich vor allem vier große Herausforderungen, die soziale Ungleichheit bedingen: technologische Innovationen, der bereits erwähnte Klimawandel, Verstädterungsprozesse und internationale Migration.
Eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft stellt sich diesen Krisen und sucht Wege und Lösungen, damit alle Menschen gemeinsam friedlich und würdevoll aufwachsen und leben können.
Um diese Wege und Lösungen gemeinsam beschreiten zu können, wurden die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung erarbeitet:
Die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung beschreiben detailliert in mehreren Unterzielen, was getan werden muss und wie sich die Gesellschaft, die Menschheit, gemeinsam verändern muss, damit ein friedvolles, würdevolles Leben aller möglich wird.
Wenn Du Dich ganz besonders für ein Ziel interessierst, oder mehr über die Zusammenhänge der Ziele lernen möchtest, kannst Du Dir die deutsche Webseite 17Ziele.de ansehen oder auch auf der englischen Seite der Vereinten Nationen nachlesen.
Es wird in regemäßigen Abständen ein weltweiter Bericht zu den 17 Zielen einer nachhaltigen Entwicklung veröffentlicht. Der fast 600Seiten umfassende Bericht ist meiner Meinung nach wirklich einen tieferen Blick wert. Hier findest Du nicht nur Berichte zu einzelnen Ländern und deren Status Quo auf dem Weg zur Erreichung der Ziele. Du lernst auch, welche Daten genau hinter der Messung der Ziele stehen. Außerdem gibt es eine interaktive Karte, die Dir die einzelnen Ziele und deren Unterziele (Indikatoren) im weltweiten Ländervergleich anzeigt.
Du willst nicht lesen, sondern eher zuschauen und zuhören? Dann schaue Dir meinen Kurzvortrag „Den nachhaltigen Wandel selbst gestalten“ an:
Wenn Du Dich jetzt fragst, was Du denn ab heute anders machen kannst, um selbst etwas zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, habe ich hier einige Tipps für Dich zusammengefasst. Dabei ist mir eines immer wichtig: Der Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft ist ein ernstes Thema. Das heißt aber nicht, dass Nachhaltigkeit keine Freude und keinen Spaß machen darf. Im Gegenteil! Beginne mit dem, was Dich am meisten motiviert, interessiert oder anspricht:
Wenn Du Dich mit anderen Menschen zusammentun willst, kannst Du nach existierenden Nachhaltigkeitsgruppen und -netzwerken in Deiner Stadt suchen. Oft gibt es Stammtische oder andere monatliche Treffen, die von Vereinen und anderen Organisationen oder auch von Deiner Stadt organisiert werden.
Wenn Du alleine loslegen möchtest, gibt es vieles, was Du einfach ausprobieren kannst:
Als ich zuletzt umgezogen bin, habe ich mir zunächst Gedanken gemacht, wie ich gerne lebe und wie viel Platz ich dementsprechend brauche. Ich bin gerne in der Natur und unterwegs mit Freund*innen oder beim Sport, daher habe ich mich für eine kleine Ein-Zimmer-Wohnung in Naturnähe entschieden.
Du kannst bei jedem neuen Möbelstück, das Du kaufen möchtest, überlegen: „Brauche ich das wirklich?“ Wenn ja, dann kannst Du prüfen, ob Du es gebraucht bekommst oder eine nachhaltige Version für Dich Sinn macht. Es kann sein, dass das Möbelstück zunächst teurer ist, als wenn Du etwas im nächsten günstigen Möbelhaus kaufst. Da bei nachhaltigen Produkten viel Wert auf Langlebigkeit gelegt wird, hast Du das nachhaltige Möbelstück allerdings für einen längeren Zeitraum.
Bei elektronischen Geräten wird deren Energieklasse ausgewiesen. Daran siehst Du, wie energieeffizient diese Geräte sind. Du kannst auch den üblichen Stromverbrauch prüfen.
Kaufst Du regionale, saisonale oder biologische Produkte? Vielleicht gibt es in Deiner Nähe einen Wochenmarkt, bei dem Du regionale und saisonale Produkte erhältst. Oder Du prüfst im Supermarkt Deines Vertrauens, welche Nahrungsmittel regional, saisonal oder biologisch sind.
Du glaubst es ist zu teuer?
Ich selbst mache seit einem Dreivierteljahr das „Experiment“ für mich zu Hause nur solche Produkte zu kaufen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Qualität von Bioprodukten so gut ist, dass ich weniger kaufen muss. Also statt vier Tomaten, die kein
Bio-Siegel haben, brauche ich nur zwei Biotomaten.
Bei Hygieneartikeln kannst Du nach verschiedenen Kriterien vorgehen: Ist der Hygieneartikel in Bio-Qualität? Ist das Produkt nachhaltig und wiederverwendbar? Ist die Verpackung bereits aus recyceltem Material, recyclebar bzw. ohne Mikroplastik? Gibt es eine Nachfüllpackung?
Wie viel Wasser nutzt Du zum Baden und Duschen und in der Küche? Stoppst Du beim Einseifen und Zähneputzen das Wasser? Hast Du einen wassersparenden Duschkopf? Nutzt Du die wassersparende Spülfunktion Deiner Toilette? Kochst Du stets nur so viel Wasser, wie Du benötigst?
Wenn Du genau wissen willst, wie viel Wasser Du am Tag brauchst, mache folgendes Experiment: Fülle Dir für einen Tag, an dem Du zu Hause bist, zehn 1,5 Liter Wasserflaschen ab und kontrolliere, wann Du für was wie viel Wasser brauchst.
Du kannst Dein Geld bei einer nachhaltigen, bzw. sozial-ökologischen Bank anlegen oder bei Investitionen prüfen, ob Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden.
Wie bewegst Du Dich fort? Zu Fuß? Mit dem Fahrrad? Mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Wenn Du gerne mit dem Fahrrad unterwegs bist und Deine Einkäufe auch gerne per Fahrrad transportieren würdest, eignet sich möglicherweise ein Lastenfahrrad für Dich. Wenn Du ab und zu ein Auto brauchst, kannst Du Carsharing nutzen.
Wenn Du Mieter*in bist, kannst Du Dir Deinen Stromanbieter selbst auswählen. Es gibt verschiedene Anbieter, die Ökostrom zur Verfügung stellen. Außerdem gibt es viele verschiedene Möglichkeiten Strom in Deinem Haushalt zu sparen. Wenn Du Eigentümer*in bist, kannst Du auch beim Heizsystem prüfen (lassen), ob es eine nachhaltige Variante gibt.
Gibt es eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, das Dich besonders interessiert? Recherchiere ein bisschen dazu, besuche die nächstgelegene Bibliothek und leihe Dir ein gutes Buch dazu aus.
Je nachdem, welche Hobbies Du verfolgst, kannst Du für Dich von der Vorbereitung, über die Durchführung bis zur Nachbereitung Deines Hobbies prüfen, ob es eine nachhaltige Variante gibt. Wenn Du beispielsweise Yogaunterricht nimmst: Wie bewegst Du Dich zu Deiner Yogastunde hin? Sind die Kleidung und das Equipment, das Du nutzt, nachhaltig produziert worden? Nimmst Du eine wiederauffüllbare Wasserflasche dorthin mit oder kaufst Du Dir auf dem Weg eine Plastikflasche Wasser?
Bei allem, was Du schon besitzt, kannst Du darauf achten, sorgsam damit umzugehen, um die Langlebigkeit Deiner Besitztümer zu steigern.
Bei allem, was Du neu anschaffen willst, kannst Du Dich vorher immer fragen: „Brauche ich das wirklich, um glücklicher zu sein?“ Wenn ja, dann prüfe, ob es eine gebrauchte oder eine faire und nachhaltige Variante gibt. Das kann verschiedenste Konsumartikel betreffen: deine Einrichtung, Kleidung, Fortbewegungsmittel, Freizeitartikel, Reiseartikel, Nahrungs- und Genussmittel und so weiter.
Als ich letztes Jahr in meine kleinere, naturnahe Wohnung umgezogen bin, habe ich mir gesagt: „Alles, was hier hineinkommt, prüfe ich vorab auf Nachhaltigkeit.“ Am Anfang waren das viele kleine einzelne Aspekte. Mittlerweile habe ich einen guten Überblick 😉 Aber es hat mir Spaß und Freude bereitet, weil ich weiß, wenn ich – soweit es mir möglich ist – auf Nachhaltigkeit setze, ich die Lebewesen auf diesem Planeten schütze und für deren Existenz sorge. Das ist mir sehr wichtig, daher treffe ich immer wieder bewusst die Entscheidung, mit Liebe und Freude, meinen Alltag so nachhaltig wie möglich zu gestalten.
Abschließend möchte ich Dich gerne dazu motivieren, ein eigenes Projekt zu starten. Das kann ein eigens gegründeter Nachhaltigkeitsstammtisch in Deiner Gemeinde sein, eine Kleidertauschparty mit Freund*innen, eine sogenannte „Schnibbelparty“, bei der gemeinsam reifes Essen zubereitet wird, oder Du kannst auch größer denken und eine eigene Organisation gründen. Wir alle haben die Macht, etwas zu bewirken und zu verändern auf dieser Welt. Meist geht es nur darum, sich dafür zu entscheiden und dann loszugehen, für das, was Dir wichtig ist. Schritt für Schritt.
Wenn Du lernen möchtest, wie Du selbst ein eigenes nachhaltiges Projekt ins Leben rufst und durchführst, dann nimm Kontakt zu mir auf.
Deine Angela
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