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Drei Wege ins Neue

Dr. Angela Firmhofer • 20. Januar 2021

Wenn Du keine Lust auf Veränderung hast und nicht weißt, wieso das so ist...

Drei Wege ins Neue
Geht es Dir ähnlich?

Angefangen damit, dass wir in den letzten Monaten – jede*r für sich – neu herausfinden konnten,
was uns wirklich wichtig ist,
was wir gerne in unserem Leben und in unserem Alltag um uns haben,
was wir gehen lassen wollen,
vielleicht auch was wir wieder- oder neuentdecken wollen
und was wir uns für 2021 vornehmen oder für uns wünschen,
ist da trotzdem manchmal dieses Gefühl, dass man eigentlich keine Lust auf diese Veränderungen hat.

Weg 1: Die innere Einstellung
Es kann sehr guttun, die eigenen inneren Einstellungen und Glaubenssätze – vielleicht in Bezug auf Veränderungen – anzusehen und auch diejenigen gehen zu lassen, die uns nichts mehr bringen. Genauso schön ist es, neue Einstellungen und Glaubenssätze zu gestalten und diese zu verinnerlichen. Ich gebe Euch ein Beispiel: Einer meiner Glaubenssätze war eine Art „Das macht man nicht.“ oder „Du darfst das nicht, wenn Du nicht vorher gefragt hast, ob Du das darfst.“ Wen aber soll ich als erwachsene Frau fragen, ob ich etwas darf? Ihr seht, das ist ein sehr alter Glaubenssatz, der mir im Hier und Jetzt nichts mehr bringt. Ich kann ihn also ersetzen durch eine Art „Ich erlaube mir alles.“ Somit tausche ich eine innere Blockade, die mich in meiner Entfaltung hemmen kann, durch einen Glaubenssatz aus, der mir zunächst einmal alles ermöglicht. Natürlich kann ich dann je nach Situation ganz bewusst entscheiden, ob ich mir dieses „alles“ wirklich erlauben will oder nicht. Ein Glaubenssatz wie „Ich erlaube mir alles.“ regt auf jeden Fall die eigene Phantasie an.

Weg 2: Eine Lösung finden
Was machen wir aber, wenn wir nicht genau wissen, wie das Ergebnis der Veränderung aussehen kann?
Hierfür habe ich mir einen Kreislauf ausgedacht, den man immer wieder durchspielen kann: realisieren, analysieren, informieren, reflektieren, innovieren, ausprobieren. Das hört sich komplizierter an, als es ist: Am Anfang steht, dass ich begreife, dass ich etwas verändern möchte (realisieren) und ich mir klar werde, was es alles mit sich bringt, wenn ich es verändere (analysieren). Dann kann ich mir Wissen aneignen, Möglichkeiten ansehen oder mich mit anderen Menschen austauschen, wie die Veränderung aussehen kann (informieren). Irgendwann kann ich mir über alles, was ich an Wissen und Möglichkeiten gelernt habe, einen Überblick verschaffen und überlegen, ob ich darin schon eine Lösung sehe oder nicht (reflektieren). Wenn ja, kann ich diese Lösung direkt ausprobieren. Wenn ich noch keine Lösung sehe, kann ich mit dem neuen Wissen selbst eine Lösung entwickeln (innovieren) und diese dann auch ausprobieren. Ich gebe Euch auch hier ein Beispiel: Ich kaufe keine Christbäume, kenne aber sehr viele Menschen, für die der Christbaum zu Weihnachten dazu gehört. Ich bin mir also bewusst geworden, dass ich an Weihnachten keinen Christbaum kaufen muss und es auch nicht will, weil ich nicht will, dass wegen mir ein Baum gefällt wird (realisieren). Gleichzeitig heißt das für mich, dass ich dann weniger die „normale“ Weihnachtsstimmung, die ich von Kind auf kenne, erleben kann, da es keinen Christbaum mehr für mich gibt (analysieren). Über Weihnachten habe ich mich dann hingesetzt und mich über die Produktion und den Vertrieb von Weihnachtsbäumen informiert und dabei beispielsweise festgestellt, dass manche Studien sagen, dass letztendlich ein Plastik-Christbaum weniger nachhaltig ist als ein echter Christbaum, weil der Plastikbaum wesentlich länger braucht, um sich zu zersetzen (informieren). Mit all den neuen Informationen bin ich nach wie vor dabeigeblieben, keinen Christbaum kaufen zu wollen (reflektieren). Trotzdem hätte ich gerne an Weihnachten dieses Menschen zusammenbringende, verbindende Element, das der Weihnachtsbaum verkörpert. Meine neue Idee ist, dass Gemeinden und Städte einen zentralen Weihnachtsbaum pflanzen und dieser vor und an Weihnachten gemeinsam von den Bewohner*innen geschmückt werden kann (innovieren). Das Ausprobieren steht noch aus 😉

Weg 3: Ausprobieren und Fehler machen
Da sträuben sich sicher bei vielen die Haare, denn Fehler sind in unserer Kultur nicht sehr beliebt. Dabei ermöglichen uns Fehler unsere Komfortzone zu verlassen und uns über das, was wir uns vorstellen können, hinaus zu entwickeln. Ich weiß sehr gut, dass das leichter gesagt ist, als getan. Doch wenn wir uns ganz bewusst Fehler erlauben, lernen wir, sie anzunehmen und von ihnen zu lernen. Und wir können sehr spielerisch mit dem Fehlermachen anfangen. Ein schönes Beispiel ist für mich das Tanzen: Nur wenn man neue Bewegungen ausprobiert und sich darauf einlässt, dass es sich am Anfang seltsam anfühlt und vielleicht auch seltsam aussehen mag, kann man Bewegungen entwickeln und lernen, auf die man vielleicht nie gekommen wäre, wenn man sich nur auf das fokussiert hätte, was man schon kannte und konnte. Ich stelle mir ab und zu bewusst die Aufgabe, Fehler in meinem Tanz zu machen. Und dabei entsteht jedes Mal etwas Neues, das ich wieder in meinen Tanz einbauen kann.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Phantasie, Lösungswege und viel Spaß beim Ausprobieren!

Eure Angela
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